Eine Technologie entwickeln, die Gewässer sowie die umliegende Szenerie möglichst automatisch vermisst und auf dieser Basis autonome Wasserfahrzeuge navigieren lässt – das ist das ambitionierte Ziel eines Forschungsprojekts des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe. Für Messungen und Tests schicken die Forscher ihre Messboote auf den Hardtsee.
Das Projekt, das vom Fraunhofer IOSB aus eigenen Mitteln bestritten wird, trägt den Namen „TEP TAPS“ oder „Technologieentwicklungsprogramm teilautomatisches Peilungssystem“. Entwickelt werden soll ein System aus einem oder mehreren teilautomatischen Flachwasserfahrzeugen und einem zentralen Arbeitsplatz, von dem aus die Fahrzeuge kontrolliert werden können. Als Peilplattform soll dieses System mittels Sensoren sowohl die Gewässersohle als auch die über der Wasseroberfläche liegende Szene einschließlich der dynamischen Objekte erfassen, um eine automatische Navigation möglich zu machen und aus den Daten präzise Karten erstellen zu können.
Die Anwendungsperspektiven zukünftiger (teil-)autonomer Wasserfahrzeuge sind vielfältig. Der Personen- und Gütertransport auf hoher See oder auf Binnengewässern zählt ebenso dazu wie neuartige Logistikketten, die Schiene, Straße und Wasser intelligent kombinieren. Denkbar sind weiterhin das autonome Ausheben von Wasserfahrstraßen, das autonome Vermessen von Fahrrinnen und Infrastruktureinrichtungen sowie viele weitere Anwendungsszenarien.
In der aktuell laufenden Phase zwei von TEP TAPS werden die Erkenntnisse aus Phase eins weiter vertieft und insbesondere die Steuer- und Auswertekette weiter verfeinert. Dies schließt auch mehrere Testkampagnen sowie eine geplante Abschlussdemonstration der Neuentwicklungen mit ein.

Ein Teil der Messungen und Tests erfolgt am Hardtsee zwischen Graben und Neudorf. Der Segelclub Graben-Neudorf stellt hierfür freundlicher Weise temporär sein Clubgelände zur Verfügung, so dass, die logistischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Erprobung von mehr als nur einem Fahrzeug gleichzeitig gegeben sind.
Sollten Sie weitere Fragen haben, geben wir gerne Auskunft. Sprechen Sie uns einfach an, wenn wir vor Ort sind.
Florian Segor
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung, Karlsruhe