Mann, war das ein Jahr! Dieses Corona-Jahr 2020 werden wir wohl so schnell nicht mehr vergessen. Anfang März trafen wir uns noch in der Jugendversammlung und wir haben sogar noch unseren Kielzugvogel ins Wasser gelassen. Danach ging nichts mehr, wirklich gar nichts. Die Mitgliederversammlung und den geplanten Arbeitseinsatz auf dem Clubgelände mussten wir auf unbestimmte Zeit verschieben. Kaum einer von uns hat sich mehr aufs Clubgelände getraut, nicht einmal allein, obwohl wir uns kaum vorstellen konnten, wie man von den Gänsen angesteckt werden könnte. Sie hielten sich doch auf Abstand. Anfangs waren wir noch so optimistisch zu glauben, bis zum Ansegeln und zur Korsarregatta im Mai hat sich das alles wieder beruhigt. Das fiel dann natürlich ebenso aus. Unsere Vorstandsmitglieder trafen sich regelmäßig im Internet, zumindest diejenigen, die mit der Technik klar kamen. Und Thomas hatte auf einmal ungeplant viel Zeit, zuhause die dringend fällige Reparatur unseres Stegs durchzukonstruieren.

Erst Mitte Mai zeigte sich ein erster Lichtblick. Zumindest ein Jugendtraining sollte möglich sein, denn kaum einen andere Sportart hat so ein geringes Ansteckungsrisiko wie das Segeln.

Wir sind unseren jungen Trainern dankbar, dass sie diese Gelegenheit ohne zu Zögern gleich aufgegriffen haben, sobald die Corona-Verordnung das zuließ. So haben wir so manchen Kindern und Jugendlichen aus dem Ort den Sommer gerettet. Auch die Stegreparatur konnten wir Stück für Stück durchführen, erst zu viert an Samstagen in Falks Werkstatt, später in ebenso kleinen Gruppen am See. Wir haben schnell gelernt: in diesem Jahr sollte man nichts planen, sondern lieber sofort erledigen, was man darf. Und eigentlich durfte man, rückblickend betrachtet, dann doch recht viel.

Die Regatta der Optis und 420er musste leider ebenso ausfallen, aber zumindest konnten wir am Sommeranfang das versäumte Ansegeln nachholen. Das tolle Gefühl, wieder gemeinsam segeln zu dürfen, hat uns zu einer kleinen Clubregatta auf den See gezogen, auch wenn wir dort erst einmal drei Stunden auf Wind warten mussten. Trainiert wurde mit Optis und 420ern fast an jedem Wochentag, und zu Beginn der Sommerferien durften wir sogar das viertägige Sommertraining und unser Sommerfest durchziehen. Zwar mit vielen Hygienevorschriften, aber man hatte fast den Eindruck, es wäre schon wieder alles wie früher. Individuelles Segeln, Standup-Paddeln und Schwimmen mussten wir gar nicht erst einschränken; die wenigen Clubmitglieder, die zum See kamen, haben schnell gelernt sich auf Abstand zu halten.

Die Mitgliederversammlung haben wir auf den September verschoben. Im Frühjahr dachten wir noch, bis dahin wäre der Spuk ja wohl endgültig vorüber. War er dann zwar nicht, aber das Wetter war dann noch warm genug, dass wir uns draußen, mit Abstand, auf der Terrasse treffen konnten.

Diejenigen von uns, die sonst an vielen Wochenenden auf Ranglistenregatten um die eine oder andere Meisterschaft kämpften, wurden in diesem Jahr leider herb enttäuscht. Bis auf wenige Ausnahmen fielen alle Regatten aus. Das Segeln blieb in diesem Sommer eher entspannt. Unsere interne Clubregatta beim Absegeln im Oktober war da für einen ambitionierten Segler leider nur ein schwacher Trost.

Inzwischen geht wieder nichts mehr. Kein gemeinsamer Abschlussabend, nicht einmal gemeinsam ein Becher Glühwein am See, und das dicke Ende dieses verkorksten Jahres steht uns noch bevor. Online können wir dennoch weiter Kontakt halten. Ein virtueller Seefunkkurs, den Gerald in diesem Winter durchführen möchten, bietet dazu eine gute Gelegenheit.

Wir wünschen unseren Clubmitgliedern trotz Lockdown ein frohes, glückliches Weihnachtsfest. Drückt uns die Daumen, dass wir in der kommenden Segelsaison wieder zur Normalität zurückfinden.

Euer Vorstandsteam